Negativzinsen: Bald für Privatkunden?

Als der Präsident der EZB, Mario Draghi, im März diesen Jahres die Senkung des Leitzins auf Null verkündete, war kurz danach der Begriff der Negativzinsen in aller Munde. Wie sieht es nun einige Monate später in der Finanzwelt aus? Zahlte ein Kunde früher viel Geld auf sein Konto ein, erfreute es jede Bank. Seit März muss eine Bank nun Negativzinsen berappen, anstatt selbst Zinsen zu kassieren, wenn sie ihr Überschussgeld bei der EZB einlagert. Dadurch vergeht jedem Geldinstitut schnell die Freude an hohen Spareinlagen ihrer Kunden.

Negativzinsen auch für private Spareinlagen?

Zahlen Privatkunden bald Negativzinsen?, © Rawpixel.com, girokontoantrag.de
Negativzinsen: Bald für Privatkunden?

Bisher ist die Situation so, dass Negativzinsen nur von Banken, Unternehmen oder Körperschaften gezahlt werden müssen. Noch zahlt kein Privatkunde Negativzinsen. Was passiert aber, wenn die EZB die Strafzinsen weiter erhöht? Die Verluste der Banken erhöhen sich immer weiter. Die ersten Auswirkungen für private Kunden sind allmählich spürbar.

  • Zinsen für Spareinlagen werden immer niedriger!
  • Geringe Zinsen für eine Baufinanzierung!
  • Allmähliche Einführung von Gebühren für eine Bankdienstleistung!

Ganz heimlich still und leise, führen immer mehr Geldinstitute Gebühren für ihre erbrachten Dienstleistungen ein. Das wirklich kostenlose Girokonto ist nur auf den ersten Blick kostenlos. Bei einem genauen Hinsehen zeigt sich, dass die Kontoführung nur bei entsprechendem monatlichen Mindestgeldeingang kostenlos ist, beleghafte Überweisungen kostenpflichtig sind, Geldabholen an Fremdautomaten plötzlich “ins Geld geht” oder die zum Konto gehörende Kreditkarte, Gebühren kostet. Es sind überall keine gravierenden Gebühren, keine Bank will schließlich ihre Kunden vergraulen, aber sie treten vermehrt auf.

Vergleichen Sie die Angebote: Aktueller Girokontovergleich

TIPP: Wenn Sie Angebote für ein Girokonto vergleichen, entscheiden Sie sich für das Girokonto, wo Ihnen eventuelle Gebühren nicht all zu weh tun. Ein Beispiel: Wenn Sie nicht in die Verlegenheit geraten den Dispo zu nutzen und nur der Dispo-Zins in dem Angebot sehr hoch ist, wäre die Bank für Sie ideal.

Fazit:
Liegt das Problem, dass zur Einführung von Negativzinsen führte, nur bei der EZB? Sollte die Bankenbranche ihre alten Strukturen überdenken? Die Finanzexperten vertreten verschiedene Meinungen. Fest steht, dass die Banken sich bisher nicht trauen Privatkunden zu belasten. Uns als Kunden bleibt es also noch erspart auf einem “hohen Kopfkissen” zu schlafen.