Rahmenkredit

Rahmenkredit, Abrufkredit, © RAWKU5, girokontoantrag.de
Rahmenkredit

Grundsätzlich handelt es sich bei einem Rahmenkredit um eine spezielle Kreditart, die für verschiedene Zwecke genutzt werden kann – ganz ähnlich, wie es auch bei einem Dispokredit bei der Bank der Fall ist.
Beide Varianten werden unter anderem auch Abrufkredit genannt.

Ein großer Unterschied zeigt sich hier dennoch:
Der Rahmenkredit bietet alle Vorteile, die man auch von einem Dispokredit kennt, jedoch sind die Zinsen hier deutlich günstiger. Während einer Niedrigzinsphase ist der Zinssatz eines solchen Kredits am ehesten mit jenen eines gewöhnlichen Ratenkredits zu vergleichen, jedoch muss beachtet werden, dass der Zinssatz variabel ist. Das bedeutet, dass sich der Zinssatz je nach wirtschaftlicher Lage verändern kann – im positiven oder negativen Sinne für den Kreditnehmer. So kann es im schlimmsten Fall auch geschehen, dass ein einst sehr preiswerter Rahmenkredit schnell zu einer sehr teuren Angelegenheit werden kann.

 

Kosten, Laufzeit & Co. – die wichtigsten Fakten zum Thema Rahmenkredit

Grundsätzlich gibt es keine feste Laufzeit beim Abschluss eines Vertrags über einen Rahmenkredit. Hier kommt es auf den individuellen Fall an, jedoch sind lange Laufzeiten keinesfalls eine Seltenheit. Viele Kreditinstitute, welche den Rahmenkredit offerieren, verlangen im Monat lediglich eine Tilgung von rund 2% auf die gesamte Kreditsumme oder auch einen fixen Mindestbetrag, der beispielsweise 60 Euro im Monat betragen muss. Die wenigsten Banken verzichten auf feste Tilgungsvorgaben – wem dies wichtig ist, der sollte also vorher einen umfassenden Vergleich verschiedener Anbieter durchführen. Fest steht jedoch, dass ein Rahmenkredit um einiges günstiger ist als vergleichsweise ein Ratenkredit. Man kann ihn ganz flexibel – also auch auf einen Schlag – zurückzahlen, ohne dass dafür eine Zusatzgebühr fällig wird.

Die Kostentransparenz ist ein weiterer Grund, warum sich viele Kreditnehmer für Rahmenkredite interessieren, anstatt einen Ratenkredit aufzunehmen: Es gibt keine versteckten Kosten, über die man erst im Nachhinein etwas erfährt. Auch die Kontoauszüge sind in der Regel kostenfrei, sofern man sie online bezieht – für die Postzustellung wird meist eine geringe Gebühr verlangt. Die Höhe eines Rahmenkredits wird individuell zwischen dem Kreditnehmer und der Bank vereinbart. So gibt es bereits Kleinkredite über 1.000 Euro, aber auch Rahmenkredite mit größeren Beträgen bis zu 50.000 Euro, wobei dies eher die Ausnahme ist. Am gängigsten sind Beträge zwischen 5.000 und 15.000 Euro. Wichtig für den Antragsteller ist hier, dass er die notwendigen Voraussetzungen erfüllt, um überhaupt ein Darlehen aufnehmen zu können. Bei einigen Banken werden zudem auch Sicherheiten verlangt. Auf diese kann die Bank, die das Geld ja praktisch „vorschießt“ und dieses natürlich bis zu einem gewissen Zeitpunkt wiederhaben möchte, dann im Ernstfall zurückgreifen, sollte der Kreditnehmer unfähig sein, die Kreditraten zu begleichen.

 

Die wichtigsten Voraussetzungen für einen Rahmenkredit

Wie es bei Krediten für gewöhnlich der Fall ist, muss man als Antragsteller einige Voraussetzungen erfüllen, um die Zusage für den Rahmenkredit zu erhalten. Grundlegend sind hier zunächst einmal die Volljährigkeit des Antragstellers, ein dauerhafter Wohnsitz in Deutschland und eine positive Auskunft bei der Schufa. Natürlich muss der Antragsteller auch ein regelmäßiges, festes Einkommen nachweisen, was beispielsweise anhand von Lohnabrechnungen und Kontoauszügen bewiesen werden kann. Einige Banken verlangen ein Minimaleinkommen von 1.000 Euro im Monat, bei anderen Banken wiederum ist dies nicht notwendig, solange das Einkommen sicher und regelmäßig erfolgt bzw. in jedem Fall ausreicht, um die anfallenden Kreditraten zu begleichen. Weil diese Kreditform besonders viel Flexibilität bietet, ist sie eine sehr beliebte Alternative zu anderen Darlehensformen und lässt sich darüber hinaus auch nutzen, um hohe Schulden eines teuren Dispokredits zu begleichen. Dieser kann nämlich mit seinen sehr hohen Zinsen schnell ein Teufelskreis werden, aus dem man nicht mehr herauskommt – dann ist ein Rahmenkredit eine wirklich gute Hilfe, die zudem eine Menge bares Geld spart.

 

Die Beantragung eines Rahmenkredits

Ein Rahmenkredit kann im Grunde von jeder volljährigen Person beantragt werden, die einen festen Wohnsitz in Deutschland besitzt und über ein regelmäßiges Einkommen verfügt, das hoch genug ist, um die Kreditraten tilgen zu können. Das bedeutet allerdings nicht automatisch, dass die Genehmigung des Kredits auch wirklich erfolgreich verläuft: Die Bonität spielt hier eine große Rolle. Jede Bank erkundigt sich bei der Schufa danach, ob der Antragsteller in der Vergangenheit einmal finanzielle Probleme hatte oder ob es spezielle Vorkommnisse gab – wie zum Beispiel eine Pfändung, ein Insolvenzverfahren und Ähnliches. In so einem Fall wird es schwierig, einen Rahmenkredit zu bekommen. Nur, wenn die Prüfung bei der Schufa erfolgreich verläuft und das Einkommen aus einer nicht selbstständigen, festen Arbeit kommt, wird der Rahmenkredit bewilligt – so sieht es zumindest bei den meisten Banken aus, wobei es sicherlich auch Ausnahmen gibt. Bei manchen Kreditinstituten ist es zudem Pflicht, dass verheiratete Antragsteller ihre Ehepartner mit in den Vertrag einbringen müssen – sollte der Kreditnehmer den Zahlungen irgendwann einmal nicht mehr nachkommen können, muss der Ehepartner diese begleichen.

Der Rahmenkredit ist leider nicht bei jeder Bank erhältlich, sondern nur bei einigen größeren Kreditinstituten, auch Direktbanken im Internet bieten diese Kreditform immer häufiger an. Dennoch sollten Interessierte in jedem Fall genau vergleichen, wie die Konditionen aussehen und wo der Kredit am günstigsten ist. Hat man einmal seine Entscheidung getroffen und sind die Voraussetzungen dem eigenen Ermessen nach alle erfüllt, kann es mit der Beantragung des Kredits losgehen. Bei den meisten Banken verläuft dieser Vorgang relativ ähnlich.

Zunächst müssen alle Unterlagen zusammengesucht werden, welche für den Kreditantrag erforderlich sind. Diese setzen sich in der Regel zusammen aus den Bankdaten des Antragstellers, inklusive Nachweisen über das Einkommen sowie über Informationen über eventuelle weitere laufende Kredite oder offene Restschulden.

Viele Banken bieten inzwischen die Möglichkeit, den Kredit einfach online zu beantragen. Hierfür wird auf der jeweiligen Webseite ein Formular mit allen relevanten persönlichen Daten ausgefüllt. Diese umfassen nicht nur allgemeine Informationen, sondern auch Hinweise zur aktuellen finanziellen Situationen, zum Arbeitgeber und zum Einkommen. Ebenfalls muss die Genehmigung erteilt werden, dass sich die Bank bei der Schufa Informationen über den Antragsteller einholen darf. Diese Erlaubnis ist zwingend notwendig, damit der Antrag im besten Fall erfolgreich verlaufen kann.
Nun kann der ausgefüllte Antrag entweder online inklusive aller wichtigen Anhänge in elektronischer Form an die Bank übermittelt oder auch mit den jeweiligen Unterlagen per Post verschickt werden.
In der Regel müssen die letzten drei Lohnabrechnungen eingereicht werden, sofern man als Angestellter arbeitet. Für Freiberufler gilt, Kopien von den letzten Steuerbescheiden anzuhängen.

Die Prüfung der eingereichten Daten erfolgt meist binnen weniger Tage. Im besten Fall erhält man sogar schon nach wenigen Stunden eine erste Zusage per E-Mail und muss dann nur noch auf die formellen Vertragsunterlagen, die per Post zugestellt werden, warten. Enthalten sind hier der Vertrag sowie auch weitere Dokumente, um die Identität des Kreditnehmers zu prüfen. Die entsprechenden Papiere werden dann unterschrieben an die Bank zurückgeschickt – und dem Kredit sollte nach einer erfolgreichen Bewilligung dann nichts mehr im Wege stehen!

In den Tagen nach einem erfolgreichen Kreditantrag erhält der Kreditnehmer nun weitere wichtige Informationen zu seinem Darlehen, wie beispielsweise eine PIN, um den Status des Kredits jederzeit im Internet prüfen zu können. Natürlich kann der Rahmenkredit für die verschiedensten Zwecke genutzt werden: Sei es, um anderen teuren Kreditzinsen zu entgehen oder auch, um eine dringende Anschaffung zu tätigen oder um Rechnungen bezahlen zu können.

 

Kosten und Zinsen eines Rahmenkredits

Wer einen Rahmenkredit beantragen möchte, steht in der Regel erst einmal vor der Frage: Welche Kosten kommen da überhaupt auf mich zu? Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass der Zinssatz variabel ist und sich während der Laufzeit verändern kann. Grundsätzlich ist die Kontoführung in diesem Fall kostenfrei, auch weitere Gebühren – wie zum Beispiel für die Bearbeitung – fallen bei einem Rahmenkredit zumeist nicht an. Die Zinsen werden auf den Tag genau berechnet und sind jeweils nur auf den Saldo zu zahlen, der vom Kreditnehmer auch in Anspruch genommen wurde. Das bedeutet: Nutzt man einen Teil der beantragten Kreditsumme nicht, werden dafür auch keine Zinsen fällig. Die Zinssätze sind im Großen und Ganzen vom aktuellen Kapitalmarkt abhängig und können sich daher stetig ändern. Die Tilgung des Rahmenkredits kann allerdings ebenfalls variieren. Während einige Banken eine feste monatliche Tilgung verlangen, bieten andere Kreditinstitute mehr Flexibilität und Anpassung an. Ein großer Vorteil ist in diesem Zusammenhang, dass auch eine vorzeitige Rückzahlung des Kredits möglich ist. In der Regel wird die Rückzahlung bei festen monatlichen Beträgen einfach per Lastschrift vom Konto des Kreditnehmers abgebucht. Oft ist es aber auch der Fall, dass die Überweisung manuell durchgeführt wird. Das ist insbesondere dann so, wenn die Tilgungsraten sich von Monat zu Monat unterscheiden. Ein Rücktritts- oder Widerrufsrecht besteht nach deutschem Gesetz über zwei Wochen nach Vertragsschluss hinweg.