Der 500€ – Schein und sein Ende

Mit der Abschaffung des 500€-Schein trifft der Rat der Europäischen Zentralbank, unter seinem Präsidenten M. Draghi, eine Entscheidung von großer Bedeutung. Die Ausgabe der höchsten Banknote, seit der Einführung der gemeinsamen Währung im Euroraum vor 14 Jahren, soll Ende 2018 beendet sein. So der Beschluss vom 04.05.2016. Mario Draghi sieht den Geldschein als ein Mittel, dessen sich Kriminelle zur Finanzierung von Schwarzarbeit, Terror oder zum Einsatz bei Drogengeschäften vorrangig bedienen. Die Summe von einer Million mit der höchsten Banknote wiegt gute zwei Kilogramm, in 50€-Scheinen z.B. gut zehnmal so viel. Stellt sich die Frage, ob illegale Aktivitäten wirklich schon wegen einem “Gewichtsproblem” weniger werden. Schließlich werden auch  Autos nicht abgeschafft, nur weil Kriminelle sie nutzen könnten.

Ära des 500€ – Schein durch EZB beendet

 

500€ - Schein wird von der EZB zuerst abgeschafft, © hati, girokontoantrag.de
Der 500€ – Schein und sein Ende

Die Begründung der EZB, zum Einzug der Banknote, erscheint nur auf den ersten Blick nachvollziehbar.

Gelddruckereien sehen die Umstellung der Banknoten in eine kleinere Stückelung sehr positiv.

Der Geldschein wird durch die Notenbank allmählich eingezogen und durch 100€ bzw. 200€-Scheine ersetzt. Wie lange der Umtausch stattfindet, entscheidet die nationale Notenbank.

Dem Vernehmen nach, soll es einen unbegrenzten Tausch im Euroraum geben.

 

 

Wird das Bargeld bald gänzlich verschwinden?

Finanzexperten sehen in diesem Beschluss schon die ersten Vorzeichen für die komplette Abschaffung des Bargelds oder zumindest einer Bargeldbegrenzung. Der deutsche Bürger liebt sein Bargeld, schließlich verbindet er damit ein Stückchen Freiheit. In Skandinavien sieht es da schon anders aus. In Schweden z.B. erfolgt der stetige Übergang zum digitalen Zahlungsverkehr ohne große Kritik. Allerdings stieg mit der zurückgehenden Bargeldnutzung gleichzeitig die Cyber-Kriminalität. Durch die Abschaffung von Bargeld machen wir uns von der Technik total abhängig. Unser Geld würden wir dann nur noch virtuell sehen. Einige Experten sind der Ansicht das es sinnvoll ist, auch die 100€ bzw. 200€-Scheine abzuschaffen. Um so kleiner die gebotene Stückelung, desto schwerer würden sich in kriminellen Kreisen die Geldübergaben gestalten.

Ein weiteres Thema das die Finanzwelt beschäftigt, ist die Begrenzung von Bargeldgeschäften. Schauen wir mal in Länder wie Belgien, Spanien, Italien. Dort bestehen bereits Bargeld-Obergrenzen in unterschiedlicher Höhe. Auch in Deutschland wurden schon Stimmen laut, die eine Obergrenze von 5000 Euro je Transaktion fordern.

Die EZB bekräftigt ihren Beschluss unter der Prämisse, er diene nur der Eindämmumg von kriminellen Geldgeschäften. Jetzt könnte die EZB auch auf die Idee kommen, ihren Strafzins für Banken von derzeit -0,4% weiter zu erhöhen. Den Banken entstehen durch eine kleinere Stückelung der Geldscheine zudem mehr Tresorkosten. Irgendwann schaffen die Banken es nicht mehr und verlangen Gebühren für eingelagertes Kundengeld. Wenn der Kunde nun im Sinne der EZB handelt, setzt er sein Geld sofort um und bringt die Konjunktur in Schwung. Reagiert der Bürger aber verärgert und legt sein Geld wie in alten Zeiten unter sein Kopfkissen, verpufft auch diese Idee.

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